Analyse und Klassifikation multivariater neuronaler
Zellableitungen: Spikes und lokale Feldpotentiale
-
- H.Haan, Institut für Biophysik, Arbeitsgruppe Hirnforschung
- Prof. Dr. J. Krüger, Institut für Biophysik,
Arbeitsgruppe Hirnforschung
- Dr. J. Timmer, FDM, Fakultät für Physik
- Prof. Dr. J. Honerkamp, FDM, Fakultät für Physik
Bisherige Arbeiten:
Analyse multivariater Punktprozesse - multineuronale Antwortmuster aus
dem visuellen Cortex anaesthesierter Affen auf optische Reize. Segmentierung,
Charakterisierung und Klassifikation der Daten mit klassischen Methoden,
Hidden-Markov-Modellen (HMM) sowie
Darstellung der Struktur in den hochdimensionalen Daten durch Multidimensionale
Skalierung (MDS).
Mit HMM wurde versucht, Parameter von Reizen durch Betrachtung der Pfade
in der Übergangsmatrix zu identifizieren (1).
Struktur in den multivariaten neuronalen Antwortmustern (Objekte) verbirgt sich
im Hochdimensionalen. Das explorative Verfahren der MDS wird benutzt,
um diese Struktur
aufzudecken und Ähnlichkeiten der Antwortmuster auf verschiedene optische
Reize zu untersuchen. Verschiedene Modelle der MDS wurden getestet.
Paarweise Unähnlichkeiten der Objekte werden in einen
niederdimensionalen Raum eingebettet.
Die wesentliche Struktur ist im R<=3 sichtbar.
Aktuelle und zukünftige Arbeiten:
Die MDS wird benutzt, um Struktur in Spikedaten zu erkunden.
Die Topologie der skalierten Daten wird mit der
Topologie der gezeigten optischen Reize in Zusammenhang gebracht (2).
Seit kurzem zeichnen wir neben den Spikes auch lokale Feldpotentiale auf. Diese
multivariaten Zeitreihen werden segmentiert, charakterisiert
und klassifiziert und im Zusammenhang mit den registrierten Spikes
betrachtet.
Dabei ermöglicht die Arbeit mit den wachen Versuchstieren
viel interessantere Fragestellungen, stellt aber auch höhere Anforderungen
an die Datenauswertung. Kann aus den Daten der Zeitpunkt von Augenbewegungen
entnommen werden und vor allem: kann aus den Daten ein
Rückschluß auf gesehene optische Reize oder innere Hirnzustände gezogen
werden?
Bei einem Versuchstier wurden starke Oszillationen im lokalen
Feldpotential entdeckt, die der Farbe gezeigter Objekte zuordnen werden
konnten (3). Ein Zusammenhang der lokalen Feldpotentiale zu Spikes an den abgeleiteten Neuronen konnte bisher nicht nachgewiesen werden.
Veröffentlichung:
- (1)
- G. Radons, J. D. Becker, B. Dülfer, J. Krüger:
Analysis,
classification and coding of multielectrode spike trains with
Hidden Markow Models. Biol. Cybern. 71: 359-373 (1994)
- (2)
- H. Haan, J. Timmer, J. Krüger:
Multineuronal Spike Patterns:
Visualization of relationships by Multidimensional Scaling, in
N. Elsner, R. Menzel (Hrsg.) Learning and Memory.
Georg Thieme Verlag p. 475 (1995)
- (3)
- J. Krüger, I. Bondar, H. Haan:
Recording from foveal striate cortex
while the monkey is looking at the stimulus. in
B. Kappen, S. Gielen (eds.) Neural networks: artificial intelligence
and industrial applications.
Springer, Berlin Heidelberg New York (1995)
Author: Hubertus Haan, haan@ruf.uni-freiburg.de
10.6.96
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